Im Bereich der pädiatrischen Pathologie gelten Tumore als eher selten, gehören aber wie Unfälle und Fehlbildungen zu einer der Haupttodesursachen in der frühen Lebensphase eines Kindes.
In Europa und Italien kam es in den letzten zehn Jahren zu einer erheblichen jährlichen Steigerung; in unserem Land gibt es eine Häufigkeit von circa 14 Neuerkrankungen auf 100.000 Kinder im Alter zwischen 0 und 14 Jahren, die auf 1600-1700 neue Fälle pro Jahr geschätzt werden.
Neoplasien bei Kindern wurden ursprünglich als Entwicklungsstörungen definiert, da sie auf Veränderungen der Mechanismen zurückzuführen sind, die das normale Gewebewachstum und die Differenzierung fördern. Bei Tumoren im Kindesalter sind hauptsächlich genetische Faktoren involviert, während bei Erwachsenen mutagene umweltbedingte Faktoren eine Rolle spielen. Sie werden nach der Art der Neoplasie unterschieden: Mehr als die Hälfte sind "Leukämien und Lymphome" (hämatologische Tumore), gefolgt von "pädiatrischen soliden Tumoren" (Tumore, die aus den anderen Organen stammen, die in der Regel fest sind), wobei letztere häufiger Hirntumore sind.
Der wachsende wissenschaftliche Fortschritt, die Verbesserung der unterstützenden Therapien und der Einsatz von immer komplexeren, multimodalen Therapieansätzen mit allen in der pädiatrischen Onkologie involvierten Spezialisten führen jedoch zu Überlebensraten von 80 %. Dies hat zu einer Erhöhung der Langzeitüberlebensrate und damit zu einem Anstieg der Zahl der Kinder und Jugendlichen geführt, die nach der Behandlung das Erwachsenenalter erreichen. Andererseits hat es auch zu einer Zunahme von Spätkomplikationen bei Einzel- und Kombinationsbehandlungen geführt, was sich negativ auf die Lebensqualität auswirkt.
Die Radiotherapie ist universell als fundamentale Etappe in der Behandlung von "soliden pädiatrischen Tumoren" anerkannt, weil sie ermöglicht, das Wachstum der Neoplasie lokal unter Kontrolle zu behalten. Dagegen führt die Bestrahlung vom gesunden, neben dem Tumor befindlichen Gewebe zu einer Wachstumshemmung und zur Entwicklung zahlreicher Anzeichen und Symptome des betroffenen Gewebes.
Hauptindikation für die Protonentherapie, eine Technik mit externen Strahlen, bei der Protonenteilchen benutzt werden, ist die pädiatrische Neoplasie. Die immer präzisere Bestimmung der Bestrahlungsvolumina mit Hilfe einer speziellen Bildgebung und die radiobiologischen Eigenschaften des Protonenstrahls sind potenzielle Vorteile, durch die die Exposition von krebsgefährdeten Organen und die Abgabe der vollen Dosis auf das gesunde Gewebe reduziert werden. Dieser letzte Aspekt korreliert stark mit dem Beginn der späten Multi-Organ-Toxizität, aber vor allem mit dem selteneren Auftreten von späteren, sekundären Neoplasien durch Radio-Chemotherapie-Behandlungen, Konzepte die in der pädiatrischen Onkologie von entscheidender Bedeutung sind.