Ein Protonentherapiezyklus besteht in der Verabreichung von multiplen Bestrahlungen in wöchentlichen Therapiesitzungen, die täglich von Montag bis Freitag, je nach dem spezifischen Behandlungsplan durchgeführt werden. Ein Zyklus dauert in der Regel fünf bis sechs Wochen.
Die täglichen Behandlungen werden von dem im Gantry, dem Behandlungsraum, diensthabenden medizinisch-technischen Radiologieassistenten auf der Grundlage der erhaltenen Anweisungen durchgeführt.
Die Protonentherapie ist eine Behandlungsmethode mit Präzisionsbestrahlung, bei der schwere Teilchen - die Protonen - zur Bestrahlung von Krebszellen eingesetzt werden. Die physikalischen Eigenschaften der Protonenstrahlen sind so beschaffen, dass sie die Dosis mit äußerster Präzision abgeben und gleichzeitig verhindern, dass das umliegende gesunde Gewebe in Mitleidenschaft gezogen wird.
Für die Durchführung der Therapie wird ein Teilchenbeschleuniger - der Zyklotron - und ein System für den Transport und die Abgabe der Strahlen benötigt.
Der Patient liegt während der Durchführung der Behandlung auf einer Liege im Gantry, dem Gerät, das es ermöglicht, die Strahlung in einer 360°-Drehung um den Patienten herum zu führen.
Das Zentrum für Protonentherapie Trient hat zwei Behandlungszimmer für Patienten und eins mit einem festem Strahl für Experimente und Forschungszwecke.
Nützliche Hinweise
Der Patient muss sich der Protonentherapie nicht auf nüchternen Magen unterziehen. Falls es doch nötig sein sollte, vorher nichts gegessen zu haben, wird das Pflegepersonal des Zentrums für Protonentherapie Trient dies dem Patienten mitteilen.
Während der Behandlung kann der Patient in Kontakt mit seinen Familienangehörigen, auch seinen Kindern, bleiben und ein normales Arbeits- und gesellschaftliches Leben führen.
Vor allem in der Endphase der Therapie könnte sich der Patient besonders ermüdet fühlen und gezwungen sein, seine täglichen Aktivitäten und Gewohnheiten zu reduzieren oder zu ändern.
Die Behandlung besteht aus zahlreichen Sitzungen, die möglichst ohne Unterbrechungen durchgeführt werden sollten. Für den Fall, dass die Behandlung aufgrund von technischen, medizinischen (eventuellen Nebenwirkungen) oder großen Personalproblemen unterbrochen werden muss, garantiert das Zentrum für Protonentherapie Trient, dass die nicht durchgeführten Sitzungen nachgeholt werden.
Die Entscheidung, sich einem Protonentherapiezyklus zu unterziehen, liegt in Absprache mit den Ärzten des Geschäftsbereichs beim Patienten selbst und wird aufgrund der Beurteilung seiner Krankenunterlagen, seines Allgemeinbefindens und nach einem Fachgespräch innerhalb des Spezialistenteams der Gesundheitsbehörde authorisiert.
Nach erfolgter Beurteilung werden dem Patienten zusätzliche Informationen über die Protonentherapie zur Verfügung gestellt, die im Zusammenhang mit seinem spezifischen Fall stehen, und die potentiellen Vorteile, möglichen Nebenwirkungen und die Art und Weise der Durchführung betreffen.
Sobald die Protonenbehandlung als geeignete Therapie für den überprüften Fall angesehen wird, wird das Pflegepersonal dem Patienten alle hilfreichen Informationen darüber zukommen lassen, wie die Therapie bestmöglich in Angriff genommen wird, unter anderem mit Ratschlägen über das sich anzueignende Verhalten und diätetische Hinweise, die das Auftreten von Nebenwirkungen so weit wie möglich begrenzen sollen.
Bevor der Patient der Therapie tatsächlich unterzogen wird, muss eine Simulation der Behandlung durchgeführt werden.
Der Patient muss sich am vereinbarten Tag im Zentrum für Protonentherapie vorstellen und wird nach dem Aufnahmeprozedere von einer Krankenschwester oder einer medizinischen Fachkraft zur Computertomographie- / Magnetresonanztomographie-Abteilung begleitet.
Die Simulationsphase ist wichtig, weil einige Parallelaspekte zur Therapie definiert werden können, die nützlich sind, um die Behandlung auf eine effektive Art und Weise und in einer personalisierten und wiederholbaren Weise durchzuführen.
Insbesondere werden folgende Maßnahmen ergriffen:
In einigen Fällen könnte sich eine Magnetresonanztomografie als notwendig erweisen, um weitere nützliche Hinweise zur Festsetzung des Behandlungsplans zu erhalten. Auch in diesem Fall könnte die Einnahme eines Kontrastmittels notwendig sein und der Patient wird um seine Einwilligung gebeten. Die Magnetresonanztomografie wird normalerweise an einem anderen Tag als die Computertomografie durchgeführt.
Wenn die Simulationsphase abgeschlossen ist, muss der Patient auf die Ausarbeitung und Überprüfung seines Behandlungsplans durch die medizinische und physikalisch-medizinische Ärztegruppe warten. Dafür wird etwa eine Woche benötigt.
Sobald alle Aspekte der Protonentherapie, die der Patient befolgen muss, bestimmt sind, werden ihm Tag und Uhrzeit des Behandlungsbeginns mitgeteilt.
An den Tagen, an denen die Protonentherapie stattfindet, wird der Patient vom diensthabenden Personal des Zentrums für Protonentherapie Trient empfangen, zum Behandlungsraum begleitet, auf die Liege des Gantry gelegt und entsprechend der bei der Simulation festgelegten Lagerungsposition fixiert.
Nach Durchführung der zur Überprüfung der korrekten Positionierung notwendigen Röntgenkontrollen erhält der Patient die eigentliche Protonenbehandlung.
Während der Bestrahlung überwacht der für den Gantry zuständige Mitarbeiter, der sich in einem Nebenraum befindet, die Maßnahme kontinuierlich über eine in sich geschlossene Videoüberwachungsanlage und erklärt dem Patienten über eine Wechselsprechanlage, durch die er mit ihm in Verbindung steht, die verschiedenen Schritte der Prozedur.
Während der Behandlung führt das ärztliche und pflegerische Personal wöchentlich oder, falls notwendig auch öfter, klinische Untersuchungen durch, die auch biochemische Bluttests umfassen können. In diesen Phasen kann das Ausfüllen von Fragebögen über die Behandlung oder Krankheit erforderlich sein.
Wenn die Protonentherapie abgeschlossen ist, wird der Patient untersucht, um seinen Gesundheitszustand zu prüfen. Bei dieser Gelegenheit werden eventuelle Therapien für zu Hause verschrieben, ihm der Plan für die folgenden klinischen Kontrollen erklärt und der abschließende Arztbericht für seinen behandelnden Arzt und/oder Facharzt ausgehändigt.
Die Kontrolluntersuchungen variieren hinsichtlich des Zeitplans und der Durchführungsweise von Fall zu Fall. Bei jeder Untersuchung werden die klinische Reaktion, eventuelle Nebenwirkungen und die vorgeschriebenen diagnostischen Tests ausgewertet. Auch in dieser Phase kann das Ausfüllen von speziellen Fragebögen über die Behandlung oder Krankheit erforderlich sein.