Das Gehirn ist das komplexeste unserer Organe und für den menschlichen Organismus von äußerster Wichtigkeit, es ist der Sitz aller psychischen, motorischen, sensorischen Aktivitäten und koordiniert die Vitalfunktionen.
Von Tumorzellen befallenes Hirngewebe zu bestrahlen birgt verschiedene Komplikationen: Es besteht ein sehr hohes Risiko, Schäden an den sensiblen Hirnstrukturen hervorzurufen, die sehr nahe am Tumor liegen, wie das Hirngewebe, die Augen, Sehnerven oder das Hörzentrum.
Während die Bestrahlung mit Photonen (Radiotherapie) zu Schäden, bleibenden Komplikationen und in einigen Fällen zur Beeinträchtigung der Lebensqualität von Patienten führen kann, lassen sich die Risiken, und damit auch Komplikationen, durch die Protonentherapie dank der Möglichkeit, den Strahlungsbereich präzise zu kontrollieren, verringern.
Die Protonentherapie ist eine Behandlungsmethode, mit der maximale Energie mit äußerster Genauigkeit auf eine begrenzte Stelle gelenkt werden kann. Auf diese Weise können, im Gegensatz zu den herkömmlichen Strahlentherapietechniken, Eingriffe an Krebszellen vorgenommen werden, und dadurch Auswirkungen der Behandlung auf benachbartes Gewebe vorgebeugt und die Gesundheit der umliegenden gesunden Organe geschützt werden.
Die Protonentherapie kann bei Krebs zielgenauer eingesetzt werden, ohne das Risiko zu erhöhen, gesundes Gewebe zu schädigen. Im Fall von primitiven Tumoren (die direkt aus dem Gehirn oder der Schädelbasis stammen) mit geringer Aggressivität, die ein Potenzial für Heilung und eine lange Lebenserwartung haben, ist diese Behandlung besonders geeignet. Darüber hinaus kann sie wirksam bei Fällen eingesetzt werden, bei denen die Krankheit sich als aggressiv erweist und ein Eingriff notwendig ist, um die Krebszellen und ihr Wachstum unter Kontrolle zu halten oder wenn, in rezidiven und progressiven Fällen, die Behandlung wiederholt werden muss.
Im Gegensatz dazu können die Vorteile der Protonentherapie bei Krankheiten mit extrem begrenzten Lebensaussichten - wie bei primitiven malingen Tumoren und bei Sekundärtumoren, d.h. bei Tumoren, die ihren Ursprung in einem anderen Körperteil haben - jedoch unbedeutender sein, und ihre potentiellen Vorteile werden Fall für Fall bewertet.
Die Wahl der am besten geeigneten Behandlung bei Gewebeneubildungen am Hirn und der Schädelbasis wird von mehreren Faktoren beeinflusst: der Art des Tumors, dem Grad der Aggressivität, dem Ort der Erkrankung, der Ausbreitung, dem klinischen Zustand des Patienten und seinem Alter.
Bei solchen Neoplasien werden verschiedene Mediziner hinzugezogen, die zusammen eine multidisziplinäre Gruppe bilden, bestehend aus einem Neurochirurgen, einem medizinischen Onkologen, einem onkologischen Strahlentherapeuten, einem Neurologen, einem Neuroradiologen und einem Doktor der pathologischen Anatomie, die die Aufgabe haben, einen spezifischen Behandlungsplan in Bezug auf die Eigenschaften jedes einzelnen Patienten aufzustellen.
Die unterschiedlichen Beteiligten sind unverzichtbar, um den Schwierigkeiten, die diese Art der Neoplasie stellt, entgegenzutreten, insbesondere in Bezug auf die Notwendigkeit, auf ausgefeilte und hochpräzise Chirurgie- und Strahlungstechniken zurückzugreifen sowie die eingeschränkte Möglichkeit, mit pharmakologischen Behandlungen zu intervenieren, und auch hinsichtlich der potenziellen Schädlichkeit der Behandlungen.
Bei primitiven und sekundären Hirn- und Schädelbasistumoren könnten chirurgische Eingriffe, Radio- oder Chemotherapie kombiniert oder einzeln angewandt werden.
Das Zentrum für Protonentherapie Trient beurteilt und führt durch:
die Behandlung primitiver Hirn- und Schädelbasistumore geringen Grades bei der Erstdiagnose:
die Behandlung primitiver Hirn- und Schädelbasistumore hohen Grades bei der Erstdiagnose, mit Ausnahme von Glioblastomen:
die Behandlung von rezidiven, primitiven Hirntumoren hohen und geringen Grades, nach vorheriger radiotherapeutischer Behandlung: